Polyoxymethylen (POM)

 

Polyoxymethylen (POM, auch Polyacetal oder Polyformaldehyd genannt) ist ein teilkristalliner thermoplastischer Kunststoff. POM ist seit 1956 auf dem Markt und wird wegen seiner hohen Steifigkeit, niedrigen Reibwerte und ausgezeichneten Dimensionsstabilität als technischer Kunststoff, besonders für Präzisionsteile, eingesetzt.

 

Eigenschaften

POM zeichnet sich durch hohe Festigkeit, Härte und Steifigkeit in einem weiten Temperaturbereich aus. Es behält seine hohe Zähigkeit bis -40°C, weist eine hohe Abriebfestigkeit, einen niedrigen Reibungskoeffizient, hohe Wärmeformbeständigkeit, gute elektrische und dielektrische Eigenschaften, sowie eine geringe Wasseraufnahme auf. Die Eigenfarbe ist wegen der hohen Kristallinität opak weiß, aber das Material ist in allen Farben gedeckt einfärbbar. POM hat eine Dichte von = 1.410..1.420 kg/m3.

POM riecht sehr stark nach Tränengas wenn es verbrannt wird.

 

Herstellung

Man unterscheidet zwischen dem Homo- und Copolymer, welche nach unterschiedlichen Verfahren hergestellt werden.

POM-H

Chemisch hat das (Homo)Polymer die Struktur -(CH2-O-)n und unterscheidet sich im Wesentlichen durch den Polymerisationsgrad von Paraformaldehyd. Das Homopolymer wird auch als POM-H bezeichnet. Zur Stabilisierung, um bei Säureeinfluß oder thermischer Belastung die Depolymerisation zu verhindern, werden die Endgruppen durch Veretherung oder Veresterung verschlossen. Das Homopolymer wird meist durch direkte Polymerisation von Formaldehyd erhalten. Ein typisches Homopolymer ist beispielsweise Delrin (DuPont). Polyoxymethylen kann auch durch kationische oder übergangsmetallzentrierte kationische Polymeristaion von Trioxan (-CH2-O-)3 erhalten werden.

POM C

Eine andere Möglichkeit zur Stabilisierung gegenüber Säureeinfluß und thermischer Belastung ist die Herstellung von Copolymeren, POM-C mit der Struktur -[(CH2-O)n-(CH2-CH2-O-)m], welches durch Copolymerisation von Trioxan mit Dioxolan erhalten wird. Hier werden zur Stabilisierung die instabilen Endgruppen durch Hydrolyse zu Formaldehyd abgebaut. Typische Copolymere sind beispielsweise Hostaform (Ticona/Celanese) und Ultraform (BASF).

Beide Formen lassen sich an Hand des Schmelzpunktes unterscheiden. Das Homopolymer schmilzt bei 178 °C, das Copolymer bei 166 °C.

 

Typische Anwendungsbeispiele für POM:

Maschinenbau: Zahnräder, Gleit- und Führungselemente, Gehäuseteile, Federelemente, Ketten, Schrauben, Muttern, Lüfterräder, Pumpenteile, Ventilkörper.

Elektrotechnik: Isolatoren, Spulenkörper, Steckverbinder, Teile für elektronische Geräte, z. B. Fernseher, Telefone etc.

Fahrzeugbau: Lenkstock (u.a. Schalthebel für Licht, Blinker), Fensterheber, Türschlosssysteme, Gelenkschalen.

Medizin: Insulinpen

Möbelbau: Beschläge, Schlösser, Griffe, Scharniere oder auch Gardinenrollen.

Bauwesen: Konstruktiver Glasbau - Hülsen für Punkthalter

Verpackung: Aerosoldosen, Fahrzeugtanks, Gasampullen.

Bekleidung: Reißverschlüsse.

Musik: Plektren, seit neuestem auch für Blasinstrumente, insbesondere "irische" Querflöten und Tin Whistles.

Gastronomie: in Kaffee-Vollautomaten wird dieses Material für die Brühgruppe verwendet.

 

Bekannte Typen von POM-Halbzeugen:

ERTACETAL C
ERTACETAL H
ERTACETAL H-TF

Technische Details und phys. Eigenschaften zu den einzelnen Typen finden Sie hier:
http://epp.quadrantplastics.com/default.aspx?pageid=1029



Vielen Dank an Wikipedia für die Hilfe- http://de.wikipedia.org/wiki/Polyoxymethylen

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